Komische Musikwelt
Mit folgenden Worten leiten die Dresdner Neuesten Nachrichten einen Bericht über ein CD-Vorhaben der Dresdner Staatskapelle ein:
Natürlich Mozart! Wer mag daran zweifeln in diesem Jahr. Auch die Deutsche Grammophon schwimmt auf der Jubiläums-Welle und bringt für eine ihrer nächsten Veröffentlichungen - eben eine Mozart-CD - glanzvolle Stimmen und glanzvollen Orchesterklang zusammen: die russische Sopranistin Anna Netrebko, die lettische Mezzosopranistin Elina Garanca, den deutschen Bass-Bariton Thomas Quasthoff und die Sächsische Staatskapelle. Im stimmungsvollen Ambiente des Palais im Dresdner Großen Garten sind mit diesen Künstlern gestern unter der Leitung von Sebastian Weigle Ausschnitte aus Mozart-Opern aufgenommen worden.
Sängerevents, Sängerporträts, eine schöne und schön spielende Pianistin...
Es gab Zeiten, da nahm die Sächsische Staatskapelle TRISTAN mit Kleiber, FREISCHÜTZ mit ebendemselben, ARIADNE mit Kempe, Bruckner mit Jochum, Brahms mit Abbado (3. Sinfonie) auf. Das, was da jetzt als glanzvoll angekündigt wird, ist eher ein Signal für die Probleme auf dem Klassikmarkt: nix zieht mehr, alles ist schon eingespielt, man reproduziert nur noch das ewig Gleiche, und auch das verkauft sich schlecht. Die/Der Star könnte die/der RetterIn sein...
Wollen wir nicht wieder zu Inhalten zurückkehren? Man schaue sich mal den Plan von Lothar Zagrosek und seinem Konzerthausorchester an (im Internet etwas umständlich als Gesamtkalender des Konzerthauses unter diesem Link anzuschauen) - derweil tobt in Berlin der Kampf um die Deutungshoheit des Klanges der Philharmoniker... (kurz zusammengefaßt: unter Rattle eine Katastrophe, die Erwartungen wurden nicht erfüllt; unter Thielemann und Barenboim ein Wunder). Eben noch wurde Rattle für seine Konzepte gefeiert, die Philharmoniker für ihre Flexibilität, auch aufführungspraktisch und im Bereich des Neuen up to date zu sein - alles schon nicht mehr wahr.
Eine komische Musikwelt ist das. Und eine komische Medienwelt dazu.
Natürlich Mozart! Wer mag daran zweifeln in diesem Jahr. Auch die Deutsche Grammophon schwimmt auf der Jubiläums-Welle und bringt für eine ihrer nächsten Veröffentlichungen - eben eine Mozart-CD - glanzvolle Stimmen und glanzvollen Orchesterklang zusammen: die russische Sopranistin Anna Netrebko, die lettische Mezzosopranistin Elina Garanca, den deutschen Bass-Bariton Thomas Quasthoff und die Sächsische Staatskapelle. Im stimmungsvollen Ambiente des Palais im Dresdner Großen Garten sind mit diesen Künstlern gestern unter der Leitung von Sebastian Weigle Ausschnitte aus Mozart-Opern aufgenommen worden.
Sängerevents, Sängerporträts, eine schöne und schön spielende Pianistin...
Es gab Zeiten, da nahm die Sächsische Staatskapelle TRISTAN mit Kleiber, FREISCHÜTZ mit ebendemselben, ARIADNE mit Kempe, Bruckner mit Jochum, Brahms mit Abbado (3. Sinfonie) auf. Das, was da jetzt als glanzvoll angekündigt wird, ist eher ein Signal für die Probleme auf dem Klassikmarkt: nix zieht mehr, alles ist schon eingespielt, man reproduziert nur noch das ewig Gleiche, und auch das verkauft sich schlecht. Die/Der Star könnte die/der RetterIn sein...
Wollen wir nicht wieder zu Inhalten zurückkehren? Man schaue sich mal den Plan von Lothar Zagrosek und seinem Konzerthausorchester an (im Internet etwas umständlich als Gesamtkalender des Konzerthauses unter diesem Link anzuschauen) - derweil tobt in Berlin der Kampf um die Deutungshoheit des Klanges der Philharmoniker... (kurz zusammengefaßt: unter Rattle eine Katastrophe, die Erwartungen wurden nicht erfüllt; unter Thielemann und Barenboim ein Wunder). Eben noch wurde Rattle für seine Konzepte gefeiert, die Philharmoniker für ihre Flexibilität, auch aufführungspraktisch und im Bereich des Neuen up to date zu sein - alles schon nicht mehr wahr.
Eine komische Musikwelt ist das. Und eine komische Medienwelt dazu.
klemmdirigiert - 2006-05-25 22:44
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