"Heute ist die Debatte schon ein paar Runden weiter: Die Israelis, so kann man es jeden Tag hören und lesen, tun den Palästinensern das an, was die Nazis den Juden angetan haben, während die Deutschen - oder wie man heute kokett sagt: "die nicht-jüdischen Deutschen" - ihre historische Pflicht darin sehen, darauf zu achten, dass die Juden aus ihrer Geschichte lernen und sich anständig benehmen. Wolfgang Pohrts geniales Wort von den Tätern, die zu Bewährungshelfern mutieren und darauf achten, dass ihre Opfer ja nicht rückfällig werden, war nie aktueller und passender als heute."
Wow - Broder hat wiedermal zugeschlagen. Zu Recht, zu Unrecht? Jedenfalls nicht ohne Grund.
Die 'antiisraelischen' Töne hierzulande sind also keine Einbildung von mir, sondern werden offenkundig von vielen bemerkt.
Der Historiker Jäckel weist übrigens darauf hin, daß vor den Nazis "noch nie zuvor ein Staat mit der Autorität seines verantwortlichen Führers beschlossen und angekündigt hatte, eine bestimmte Menschengruppe einschließlich der Alten, der Frauen, der Kinder und der Säuglinge möglichst restlos zu töten, und diesen Beschluß mit allen nur möglichen staatlichen Machtmitteln in die Tat umsetzte".
(zit. nach Hans Küng DAS JUDENTUM, Piper, S. 282)
Daß im Zusammenhang mit dem 2. WK dabei der Begriff des 'antisemitischen Krieges' verwendet wurde, mag diskussionswürdig sein, weil die Dimensionen des Mordens womöglich eingeengt erscheint - der Antisemitismus hat aber ohne Zweifel dem Krieg und dem nazistischen Vernichtungswillen seinen besonderen und einzigartigen Stempel aufgedrückt.
Aber wir brauchen hier nicht den Historikerstreit der 80-er Jahre zu wiederholen und auch nicht den um die Notwendigkeit des Holocaust-Mahnmals, das ja auch den Juden vorbehalten ist.
Das, was Ahmadinedschad androht, ist auf alle Fälle ein antisemitischer Krieg.
Die 'antiisraelischen' Töne hierzulande sind also keine Einbildung von mir, sondern werden offenkundig von vielen bemerkt.
Der Historiker Jäckel weist übrigens darauf hin, daß vor den Nazis "noch nie zuvor ein Staat mit der Autorität seines verantwortlichen Führers beschlossen und angekündigt hatte, eine bestimmte Menschengruppe einschließlich der Alten, der Frauen, der Kinder und der Säuglinge möglichst restlos zu töten, und diesen Beschluß mit allen nur möglichen staatlichen Machtmitteln in die Tat umsetzte".
(zit. nach Hans Küng DAS JUDENTUM, Piper, S. 282)
Daß im Zusammenhang mit dem 2. WK dabei der Begriff des 'antisemitischen Krieges' verwendet wurde, mag diskussionswürdig sein, weil die Dimensionen des Mordens womöglich eingeengt erscheint - der Antisemitismus hat aber ohne Zweifel dem Krieg und dem nazistischen Vernichtungswillen seinen besonderen und einzigartigen Stempel aufgedrückt.
Aber wir brauchen hier nicht den Historikerstreit der 80-er Jahre zu wiederholen und auch nicht den um die Notwendigkeit des Holocaust-Mahnmals, das ja auch den Juden vorbehalten ist.
Das, was Ahmadinedschad androht, ist auf alle Fälle ein antisemitischer Krieg.
klemmdirigiert - 2006-08-01 19:03
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