der "Skandalregisseur" Bieito (in Stuttgart gerade mit einer JENUFA gefeiert) im SZ-Interview:
"Schauen Sie: Es gibt alte Museen mit alter und es gibt moderne Museen mit zeitgenössischer Kunst. Für die Oper muss dasselbe gelten: Entweder lebt sie in schönen Kostümen, die nicht viel sagen, aber wo man schöne Musik hört, einen Prosecco trinkt und glücklich ist. Oder aber man erlebt Oper als einen Raum der Spannungen, wo dem Publikum etwas gesagt wird. Diese beiden Arten von Oper darf es geben, und sie können zusammen leben. Allerdings darf der Staat nicht nur eine Art und Weise der Oper unterhalten, nur für eine Minorität, das wäre aristokratisch. Es ist ja so: Die Sänger in der Oper müssen eine Geschichte erklären und darstellen, und auch ich muss in der gleichen Situation sein wie die Sänger, mich bewegen mit einem bestimmten Risiko. So lassen wir immer große oder kleine Teile unseres Lebens in jeder Oper. Das heißt: Die Oper ist nicht nur Oper, sondern unser Leben, unser Körper. Jeder, der in dieser Sphäre arbeitet, muss es auf diese Weise machen. Die Musik, das Theater, die Oper, das ist etwas ungeheuer Kostbares und Wunderbares für die Menschheit, es wird immer bedeutender. Und es ist das, was ich meinen Kindern hinterlassen will."
Kleine Ergänzung: neue Werke zu spielen ist noch besser, als die Spannungen nur in den alten zu suchen (wobei ich ihm - so allgemein formuliert - durchaus Recht gebe)
Kleine Ergänzung: neue Werke zu spielen ist noch besser, als die Spannungen nur in den alten zu suchen (wobei ich ihm - so allgemein formuliert - durchaus Recht gebe)
klemmdirigiert - 2007-01-21 02:04
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