30.06.07, 20.00 Uhr, Klosterkirche Thalbürgl
01.07.07, 17.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden
Ludwig van BEETHOVEN - Missa solemnis
Singakademie Dresden und Jena/Jenaer Philharmonie/EkkehardKlemm
06.10.07, 16.30 Uhr, Lukaskirche Dresden
Fanny HENSEL - HIOB
Johannes BRAHMS - Ein deutsches Requiem
Singakademie Dresden/Sächsische Staatskapelle/Ekkehard Klemm
28.10.07, 17.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden
Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY - ELIAS
Singakademie Dresden/Orchester der Landesbühnen Sachsen/Ekkehard Klemm
Mit Beethovens MISSA SOLEMNIS, mit dem DEUTSCHEN REQUIEM von Brahms – ergänzt durch Fanny Hensels Kantate HIOB – sowie mit Mendelssohns ELIAS stehen große und bedeutende Werke der Oratorienliteratur im Mittelpunkt der Konzerte des Großen Chores der Singakademie.
Wir freuen uns, dass dafür durchweg hochkarätige Partner und 'alte Weggefährten' gewonnen werden konnten.
Die Partnerschaft zum Chor aus Jena führte zuletzt zu einer wundervollen Aufführung des Requiems von Verdi (2004). Anders als damals wird beim Dresdner Konzert diesmal auch die Jenaer Philharmonie den Chor begleiten.
Die traditionelle Aufführung des Requiems von Brahms wird wieder durch die Partnerschaft zur Sächsischen Staatskapelle ermöglicht und in diesem Jahr durch ein unbekanntes Werk aus der Feder der Schwester Mendelssohns ergänzt.
Schließlich freuen wir uns auf mehrere Aufführungen des ELIAS von Mendelssohn gemeinsam mit den Landesbühnen Sachsen (die übrigen Termine stehen noch nicht fest), unserem dauerhaften Kooperationspartner, dem wir im Gegenzug auch bei seinen Konzerten mit CARMINA und Beethovens 9. Sinfonie zur Verfügung stehen. Bei diesem Konzert wird Kammersänger Olaf Bär erstmals in Dresden mit der Partie des Elias zu hören sein.
klemmdirigiert - 2007-02-26 22:55
18.12.07, 19.30 Uhr, Lukaskirche Dresden
ADVENTSSTERN 2007
Marc-Antoine CHARPENTIER - Messe de minuit
Lothar VOIGTLÄNDER - MenschenZeit (UA)
Jean Baptiste LULLY - Te deum
Großer Chor/Kinder- und Kammerchor der Singakademie/Sinfonietta Dresden e.V./Ekkehard Klemm
Mit einem französischen Abend läßt die Singakademie das Jahr 2007 ausklingen. Das Jahresmotto KULT&OPFER scheint hier vorerst keine Rolle zu spielen – augenzwinkernd und 'durch die Hintertür' indessen hat auch hier das Thema seine Spuren hinterlassen, denn die ADVENTSSTERNE der Singakademie sind ja mittlerweile Kult in Dresden... – und opferbereit verzichtet auch 2007 der Chor auf den Kult der Bachschen WO-Präsentationen und bereichert das Konzertleben stattdessen mit Unbekanntem und vor allem Neuem!
Aber auch im Ernst führt von den Klagen des Schubertschen Stabat mater, von der Myroloja in Schultz' "Archaische Landschaft..." ein roter Faden zu einem Text wie "Mais je ne pleure pas, d'ailleurs, - je crie." (Aber ich weine übrigens nicht, ich schreie.) von Eugène Guillevic.
Schon lange standen die beiden französischen Barockkomponisten auf der Wunschliste der Singakademie. Die "Mitternachtsmesse" Charpentiers ist eines seiner bedeutendsten Werke und stammt vermutlich aus dem Jahr 1690. Zehn französische Weihnachtslieder sind in ihr verarbeitet. Im Jahr 1677 entstand Lullys opulentes Te deum – es gehört zu den wichtigen Zeugnissen der musikalischen Pracht am Hofe Ludwig XIV. .
Solcherlei repräsentative Musik kontrastieren wir mit einem Zeitgenossen aus Deutschland: Lothar Voigtländer gehört zu den wichtigsten Komponisten der jüngeren Zeit, seine Bedeutung nahm nach 1989 noch zu. Er lehrt an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden und gilt auch mit seinem unermüdlichen Einsatz für neue Formen und elektronische Musik als Stimme, die sich nicht zuletzt auf internationalen Festivals für neue Musik viel Gehör verschafft hat.
Bereits 1990 vertonte der Komponist in "Le temps en cause" Texte des französischen Dichters Eugène Guillevic, der 2007 100 Jahre alt geworden wäre. Das damals in Paris erklungene Werk erhält nun mit einer Umarbeitung und zahlreichen Ergänzungen unter dem geplanten Titel MenschenZeit eine völlig neue Form und Struktur und erklingt als Uraufführung.
Wie bei den vergangenen Adventssternen dürfen wir uns auch 2007 wieder auf die Zusammenarbeit mit Sinfonietta Dresden e.V. freuen!
klemmdirigiert - 2007-02-26 22:53
02.06.07, 19.30 Uhr, Palais im Großen Garten
Konzert im Rahmen der Reihe SingSCHULAkademie
Giacomo CARISSIMI - JEPHTE (in der Fassung und Instrumentation von Hans Werner Henze)
Hans KRÁSA - BRUNDIBÁR
Henry PURCELL - DIDO UND ÄNEAS
Kinderchor und Kammerchor der Singakademie Dresden/Mitglieder des Chorus Cantiuncularum/Sinfonietta Dresden/Paul-Johannes Kirschner/Ekkehard Klemm/
Tobias Mäthger
Dieses besondere Konzert gilt der jungen Generation und knüpft mit seiner Stückwahl gleichwohl an das Jahresmotto KULT&OPFER an: JEPHTE erzählt von einem Menschen, der geopfert werden soll, DIDO, die Prinzessin aus Karthago, opfert sich selbst. BRUNDIBÁR schließlich wurde im Ghetto Theresienstadt von Menschen musiziert, die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und seiner Vernichtungsmaschinerie wurden. Die hoffnungsfrohe Botschaft dieser Kinderoper antwortet den Klagen der Stücke des berühmten Italieners und des wohl bedeutendsten englischen Komponisten vor Elgar und Britten.
Wir haben dieses Konzert größtenteils in die Hände junger Leute gegeben: unsere Assistenten Paul-Johannes Kirschner und Tobias Mäthger werden erstmals eigene Einstudierungen erarbeiten, der Kinderchor (Einstudierung und Leitung Claudia Sebastian-Bertsch) spielt die Oper in einer szenischen Version von Christiane Kapelle, die für die USA-Tournee im Februar erarbeitet wurde. Eine besondere Zusammenstellung wird es für Carissimi/Henze geben: die älteren Mädchen des Kinderchores bilden mit einigen ehemaligen Kruzianern des Chorus Cantiuncularum einen jugendlichen Chor, der unter Leitung des erst 20-jährigen P. J. Kirschner die Aufführung bestreiten wird.
Die Singakademie knüpft mit diesem Projekt an die Aktivitäten ihrer Reihe SingSCHULAkademie an, die der Arbeit mit und für junge Leute gewidmet ist. Bisher fanden öffentliche Proben mit Einführungsvorträgen in Schulen statt (Schumann, FAUST-Szenen), es wurde im Jahr 2006 erstmals ein Dirigierseminar gemeinsam mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates abgehalten, der Chor des Kreuzgymnasiums wirkte bei der Aufführung der CARMINA BURANA mit usw. usf.
Diesmal steht neben der Erarbeitung des Programms durch junge Leute auch die inhaltliche Auseinandersetzung wieder stark im Vordergrund. Es wird Kontakte zu Schulen, Einführungen und wahrscheinlich sogar Begegnungen mit Zeitzeugen geben, die die Aufführungen in Theresienstadt er- und überlebt haben. Auch eine Besichtigung der neuen Dresdner Synagoge wurde durch den Kinderchor unternommen. Bereits jetzt danken wir der jüdischen Gemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Dresden e.V. für ihre Hilfe und Unterstützung.
Partner dieses Konzertes ist wie bei vielen ungewöhnlichen Aufführungen und ambitionierten Projekten der letzten Jahre wieder die Sinfonietta Dresden e.V., die auch die UA von Manfred Weiss 2006 und unser Armenien-Projekt 2005 unterstützten – ein Engagement, für das wir außerordentlich dankbar sind!
klemmdirigiert - 2007-02-26 22:52
22.04.07, 19.30 Uhr, Versöhnungskirche Dresden
Franz SCHUBERT – Stabat mater g-moll D 175
Wolfgang Andreas SCHULTZ – "Archaische Landschaft mit heilender Trauer" (UA)
Franz SCHUBERT – Stabat mater f-moll D 383
Kammerchor der Singakademie Dresden/Dresdner Kapellsolisten/E. Klemm
Unter dem Motto KULT&OPFER stellt die Singakademie auch im Jahr 2007 außergewöhnliche, selten erklingende Werke vor. Wie in vielen vorangegangenen Konzerten steht an diesem Abend ein Kontrast zwischen Alt und Neu im Mittelpunkt, wobei selbst das Alte den meisten Zuhörern neu sein dürfte – zu unbekannt sind die beiden Vertonungen des Stabat mater von Schubert.
Der junge Komponist vertonte den zur katholischen Liturgie gehörenden Text innerhalb recht kurzer Zeit in zwei Versionen: 1815 in einer kurzen lateinischen Fassung, ein Jahr später nach einer Parodie von Klopstock aus dem Jahre 1766. Klopstock hatte die deutsche Neutextierung des lateinischen Textes offensichtlich für das Werk Pergolesis gedacht. Mit Klopstocks Worten wurde Pergolesis Stück vermutlich 1770 in Leipzig aufgeführt – ein interessantes Detail der wechselvollen Beziehungen der Musikgeschichte: Johann Adam Hiller veröffentlicht Pergolesis Werk mit seperatem Druck der Worte Klopstocks und schaffte so die wahrscheinliche Vorlage für Schubert, der ein großer Anhänger der Oden, Elegien und geistlichen Lieder Klopstocks war und bereits mehrere davon vertont hatte.
Das Werk bezieht sich einerseits auf Pergolesi, wie es in Charakter und Instrumentation auch ganz deutlich mit Haydns "Sieben Worten des Erlösers am Kreuz" in der Oratorienfassung (von der Singakademie 2004 aufgeführt) korrespondiert. Zusammen mit dem in g-moll stehenden lateinischen Stabat mater D 383 des 18-jährigen Schubert bilden beide Werke einen überaus spannenden Blick auf einen uns weitgehend unbekannten Teil aus dem Oeuvre des Wiener Komponisten.
Mit "Archaische Landschaft mit heilender Trauer" von Wolfgang Andreas Schultz stellen wir einen zeitgenössischen Kontrast in die Mitte des Programmes, der beziehungsvoll antwortet: in den Bergtälern Griechenlands existiert vereinzelt noch der Brauch der Myroloja, eines heilenden Klagegesanges. Der Psychologe Jorgos Canacakis hat mit seiner Beschreibung der Myroloja den Hamburger Komponisten zu seinem Stück inspiriert. Schultz arbeitet und lehrt an der Hamburger Musikhochschule, war Schüler und Assistent G. Ligetis und forscht gegenwärtig vor allem zum Thema "Musik und Spiritualität". Ein streitbarer Aufsatz "Avantgarde und Trauma" erschien erst jüngst in der Zeitschrift DAS ORCHESTER (2/07).
Das neue Stück ist für Streicher geschrieben und erklingt als Uraufführung.
Für das Konzert konnten erstmals die Dresdner Kapellsolisten mit ihrem Leiter Helmut Branny als Partner gewonnen werden – die Singakademie ist dankbar für dieses Engagement des mittlerweile weltweit auftretenden, durch hervorragende CD-Produktionen bekannten Kammerochesters und freut sich auf die Zusammenarbeit, die auch im Jahr 2008 fortgesetzt werden soll.
klemmdirigiert - 2007-02-26 22:50