Leserbrief
In SPIEGEL-online
lesen wir einen Artikel Henryk M. Broders, dessen Aufsätze ich durchaus gern und nicht selten mit Gewinn lese. Diesmal scheint er mir danebenzuliegen. Hier meine Antwort:
Schade, ich bin ein Fan von Broders pointierten Ansichten, die auch im vorliegenden Fall scharf und gewürzt daherkommen.
Dennoch: es geht beim Dialog nicht darum, das Handabhacken anzuerkennen, sondern darum, ohne Arroganz klar werden zu lassen, daß Wohlstand und Reichtum ohne dieses Ritual besser zu verwirklichen sind.
" Wir haben sie gedemütigt. Zuerst als Kolonialmächte, dann durch die schamlose Zurschaustellung unserer Überlegenheit als liberale Demokratien. "
Das dürfte stark untertrieben sein: wir haben sie vor allem mit Gewalt überzogen, Gewalt, die stellvertretend von Potentaten und Diktatoren und oft genug durch den Westen selbst ausgeübt wurde. Deshalb der Hinweis Drewermanns auf Hiroshima, das ja wohl keine Zurschaustellung der Überlegenheit liberaler Demokratien war!?
Welche Chance gäbe es denn außer der des Dialogs? Zugegeben, sie ist klein, wirkt gerade im Augenblick matt und ohnmächtig. Dialog kann ja durchaus mit Konfrontation verbunden sein. Lessing, sein Saladin, sein Tempelherr und die Ringparabel jedenfalls waren 1779 wegbereitend für neue, bessere Zeiten - warum soll dieser Weg heute falsch sein?
lesen wir einen Artikel Henryk M. Broders, dessen Aufsätze ich durchaus gern und nicht selten mit Gewinn lese. Diesmal scheint er mir danebenzuliegen. Hier meine Antwort:
Schade, ich bin ein Fan von Broders pointierten Ansichten, die auch im vorliegenden Fall scharf und gewürzt daherkommen.
Dennoch: es geht beim Dialog nicht darum, das Handabhacken anzuerkennen, sondern darum, ohne Arroganz klar werden zu lassen, daß Wohlstand und Reichtum ohne dieses Ritual besser zu verwirklichen sind.
" Wir haben sie gedemütigt. Zuerst als Kolonialmächte, dann durch die schamlose Zurschaustellung unserer Überlegenheit als liberale Demokratien. "
Das dürfte stark untertrieben sein: wir haben sie vor allem mit Gewalt überzogen, Gewalt, die stellvertretend von Potentaten und Diktatoren und oft genug durch den Westen selbst ausgeübt wurde. Deshalb der Hinweis Drewermanns auf Hiroshima, das ja wohl keine Zurschaustellung der Überlegenheit liberaler Demokratien war!?
Welche Chance gäbe es denn außer der des Dialogs? Zugegeben, sie ist klein, wirkt gerade im Augenblick matt und ohnmächtig. Dialog kann ja durchaus mit Konfrontation verbunden sein. Lessing, sein Saladin, sein Tempelherr und die Ringparabel jedenfalls waren 1779 wegbereitend für neue, bessere Zeiten - warum soll dieser Weg heute falsch sein?
klemmdirigiert - 2006-02-25 09:50
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
ElsaLaska - 2006-02-25 16:22
Wo er jetzt einmal
die Kurve in dieses Handabhacken schlägt, hab ich ihn auch nicht mehr verstanden. Dafür war er zu unwitzig.
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