Nachtrag
(zum letzten Eintrag)
im Berliner Tagesspiegel lesen wir u.a.:
Mit Eifersucht und Argwohn, so scheint es, beurteilen die Rattle-Kritiker den philharmonischen Außenauftritt. Und verwechseln ihn mit dem, was tatsächlich gespielt, programmiert und geplant wird. Die neue Saison wird andere Schwerpunkte bringen. Dass man in aller Ruhe darüber nachdenken muss, wie das menschliche Urbedürfnis zu musizieren übereinzubringen wäre mit neo-biedermeierlichen Fantasien und dem Wunsch nach aurastarken, hochraffinierten Hörerlebnissen, ist offensichtlich. Den Philharmonikern sei die berühmte ruhige Hand gewünscht – den Kritikern aber die Frage gestellt, wie sehr es ihnen auch um Besitzstandsdenken geht, um die Angst, dem nationalen Eigentum „Berliner Philharmoniker“ könnte es kulturbasisdemokratisch an den Kragen gehen.
(der komplette Artikel hier)
Wobei mich besonders die "neo-biedermeierlichen Fantasien" beschäftigen. Der Ruf nach Elite, nach Thielemann, die Kritik an den Grenzen des Aufbruchs Rattles - das alles sind Zeitzeichen eines neuen Konservatismus, der mich abwechselnd bedrückt oder langweilt. Er zieht sich mannigfach durchs Kulturleben. In München (Gärtnerplatz) ist Klaus Schultz nicht verlängert worden, weil ein neuer Intendant das Haus mit Seichterem zum 'Volkstheater' profilieren soll. Mehr Musical, Operette, Spieloper, heiter, leichter verdaulich.
Ob damit die Häuser voll zu kriegen sind? Wage ich zu bezweifeln.
im Berliner Tagesspiegel lesen wir u.a.:
Mit Eifersucht und Argwohn, so scheint es, beurteilen die Rattle-Kritiker den philharmonischen Außenauftritt. Und verwechseln ihn mit dem, was tatsächlich gespielt, programmiert und geplant wird. Die neue Saison wird andere Schwerpunkte bringen. Dass man in aller Ruhe darüber nachdenken muss, wie das menschliche Urbedürfnis zu musizieren übereinzubringen wäre mit neo-biedermeierlichen Fantasien und dem Wunsch nach aurastarken, hochraffinierten Hörerlebnissen, ist offensichtlich. Den Philharmonikern sei die berühmte ruhige Hand gewünscht – den Kritikern aber die Frage gestellt, wie sehr es ihnen auch um Besitzstandsdenken geht, um die Angst, dem nationalen Eigentum „Berliner Philharmoniker“ könnte es kulturbasisdemokratisch an den Kragen gehen.
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Wobei mich besonders die "neo-biedermeierlichen Fantasien" beschäftigen. Der Ruf nach Elite, nach Thielemann, die Kritik an den Grenzen des Aufbruchs Rattles - das alles sind Zeitzeichen eines neuen Konservatismus, der mich abwechselnd bedrückt oder langweilt. Er zieht sich mannigfach durchs Kulturleben. In München (Gärtnerplatz) ist Klaus Schultz nicht verlängert worden, weil ein neuer Intendant das Haus mit Seichterem zum 'Volkstheater' profilieren soll. Mehr Musical, Operette, Spieloper, heiter, leichter verdaulich.
Ob damit die Häuser voll zu kriegen sind? Wage ich zu bezweifeln.
klemmdirigiert - 2006-05-27 22:00
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