14
Dez
2006

zwei Konzerte

moritz-von-sachsen

Sonntag, 17.12., 17.00 Uhr, Lukaskirche Dresden
Bach Magnificat/Weiss Confessio Saxonica (Uraufführung)
Konzert mit der Singakademie und Sinfonietta Dresden

dazu eine kleine Einführung - die ausführliche und sehr lesenswerte, bei der man viel über Sachsen und seine Geschichte lernt, findet sich im Programmheft:

(mehr inzwischen auch hier)

In den nun schon zur schönen, wenn auch noch sehr jungen Tradition gehörenden Konzerten der ADVENTSSTERNE der Singakademie erklingt die Botschaft jeweils in etwas ungewohntem Gewand: in dem von Pärt, Franck, Britten, Eccard, Bach, Terterian, Sharakans aus Armenien haben wir sie bisher vernommen – in diesem Jahr stellen wir zunächst die selten erklingende und zum Christfest gehörende Fassung in Es-dur des MAGNIFICATs von Bach vor, in die 4 besondere weihnachtliche Sätze eingewoben sind.

Mit dem zweiten Stück aber wollen wir das Jubiläum Dresdens abrunden und der Stadt ein weiteres Uraufführungsgeschenk machen: die CONFESSIO SAXONICA von Manfred Weiss, ein Stück über Moritz von Sachsen und seine Friedensbemühungen, deren Erfolg er selbst nicht mehr erlebt hat. Ein weihnachtliches Werk? Nicht in dem Sinne, in dem wir es vielleicht gewohnt sind: aber in jenem, daß es ein Werk über den Frieden ist, ein neues Werk zudem, das uns Facetten unserer Geschichte aufzeigt und ganz in der geistlichen Tradition verwurzelt ist. Mithin also ein Werk, das aufbricht – gerade in diesem theologischen Sinne ein existentiell weihnachtliches Werk!

Es ist mir ein großes Bedürfnis, Manfred Weiss durch unsere Aufführung auch einen persönlichen Dank auszusprechen: er war es, der mir als 15-jährigen Kruzianer ersten Kompositionsunterricht gab, uneigennützig, mit großem Engagement und tiefem Wissen. Seine handwerklich strenge, gleichwohl phantasievolle und farbige Sprache hat mich stark geprägt – seine kontrapunktischen und harmonischen Studien sind mir unvergessen. Ganze Generationen hat er an der Dresdner Hochschule mit dem wunderbaren Virus der kompositorischen Sauberkeit und inhaltlichen Ehrlichkeit infiziert – einer Krankheit, der wir nur zu gern erliegen und die auch das neue Werk geprägt hat!

Die Singakademie hat sich 2006 in besonderer Weise mit Dresdner Kompositionen beschäftigt: Mauersbergers LUKAS-PASSION, Webers OBERON wie auch seine beiden MESSEN, einmal mehr Schumann, ich selbst durfte mit der Uraufführung "3 in 1" vertreten sein – es war uns ein Bedürfnis, mit einer Uraufführung diesen Kreis abzurunden.

Und schon jetzt freue ich mich auf den ADVENTSSTERN 2007, der nach einer Saison mit Werken u.a. von Beethoven (MISSA SOLEMNIS), Mendelssohn (ELIAS, mit Olaf Bär), Schubert, Carissimi, Krasa oder Purcell zu einem französischen Programm mit Werken von Lully und Charpentier einladen wird: in der Mitte aber eine Uraufführung – dann von Lothar Voigtländer!


liefers

Am Montag 16 Uhr in der Semperoper
"Kapelle für Kids", Benefizkonzert für die Kinderhilfe
Mozart, Sinfonie Nr. 1 KV 16 Es-dur - komponiert mit 8 Jahren!
Poulenc Die Geschichte von Babar, dem Elefanten
Konzert mit der Sächsischen Staatskapelle und Jan Josef Liefers als Sprecher

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mehrLicht - 2006-12-27 21:31

War das eigentlich die Francaix-Fassung? Oder die von Colin Matthews? - Ich liebe dieses Stück, nicht nur, weil es zu den wenigen Stücken gehört, die ich bis jetzt öffentlich dirigiert habe - es ist einfach reizende, toll komponierte Musik.

klemmdirigiert - 2006-12-27 22:37

...das ist mir jetzt total peinlich: es kam alles so kurz, daß ich über Fassungen nicht nachdenken konnte - ich bin davon ausgegangen, es sei Poulenc original; habe auch in der Partitur (etwas dürftiges Leihmaterial, das gleich mit Noten ohne Angaben losging) nix gelesen; auf alle Fälle hatten wir die große Besetzung, also inkl. Tuba, Kontrafagott, Harfe usw. usf., sehr farbig und schön das Ganze
lg
ek
mehrLicht - 2006-12-28 12:25

"dürftiges Leihmaterial" - das riecht nach Salabert und Francaix ;) Matthews hat eine Kammerorchesterfassung gemacht, die haben wir damals im Studiotheater für die Schulen aufgeführt. In Frankreich kennt die Geschichte jedes Kind, vor allem durch das Buch von Jean de Brunhoff.
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