ZAUBERFLÖTE mit der Hochschule für Musik
Ein flüchtiger Eindruck der neuen ZAUBERFLÖTE der Dresdner Hochschule für Musik, die in den Räumen des Staatsschauspiels Dresden zur Aufführung kommt (Kleines Haus auf der Glacisstr.) und für dessen Bühnenbild sowie Kostüme junge Damen der Hochschule für Bildende Künste verantwortlich zeichnen.
Zwei Ausschnitte aus Kritiken:
Sollten wirklich schon weit mehr als drei Stunden vorüber sein? Ja, sagt der Blick auf die Uhr. Nein, sagt das Gefühl. Wie im Fluge ist die Zeit vergangen. Geschenkte Stunden im Kleinen Haus des Staatsschauspiels, wo erneut Studierende der Dresdner Hochschulen für Musik und Bildende Künste zu einem Opernprojekt zusammenkamen, das sich gänzlich hören und sehen lassen kann. Noch bis zum März nächsten Jahres gibt es dort eine Aufführung von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, deren ästhetischer Reiz als so gelungenes, weil so authentisches studentisches Projekt von besonderem Charme ist. Gemeinsam mit den Inszenierungen der Sächsischen Staatsoper und der Staatsoperette hat Dresden von den guten Dingen drei, und das ist in diesem Falle wirklich gut so.
Ekkehard Klemm als musikalischer Leiter und Andreas Baumann als Regisseur setzen verantwortungsbewusst Grenzen und regen dazu an, innerhalb derer ein unwahrscheinlich hohes Maß an Freiheiten zu erkunden. Und das ist es, was diesen frisch und zügig dirigierten Abend mit den ungewöhnlichen aber mozartischen, energischen Akzenten des Cembalos im Hochschulorchester so kostbar macht, es ist der Geist der Freiheit, der hier im Theater weht und allen wohl tut. Nicht die Perfektion steht im Vordergrund – von verblüffenden Leistungen wird dennoch zu berichten sein – sondern Lust am Spiel, am Gesang, am Musizieren, am Gestalten einer zeitlosen Geschichte mit zeitgemäßen Mitteln einer so wachen wie sensiblen, vor allem begabten Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler.
(B. M. Gruhl, Dresdner Neueste Nachrichten vom 3.6.09)
Mit Witz und Charme, doch ganz ohne Extravaganzen
Hört und sieht sich gut an: Mozarts „Zauberflöte“, eine Inszenierung der Dresdner Hochschule für Musik.
Die „Zauberflöte“ ist Chefsache an der Dresdner Hochschule für Musik: Der Leiter der Opernklasse, Prof. Andreas Baumann, inszenierte. Prof. Ekkehard Klemm stand am Pult der Premiere am Wochenende im Kleinen Haus. Klemm musiziert mit dem klein besetzten Hochschulsinfonieorchester einen klaren, sängerfreundlichen Mozart ohne konzeptionelle Extravaganzen. Er weiß, was er will, und die Musiker können, was sie sollen. Das hört sich sehr gut an.
In bewährter Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste erstellte Sophie du Vinage das schlichte, vielfältig deutbare Bühnenbild. Ein rundes, weißes, leicht nach vorn gekipptes Spielpodest ist überrahmt von einem klaren schwarzen Dreieck, das eine helle Wand verschließen kann. So entstehen Spiel- und Assoziationsräume ohne Schnörkel. Einfach sind auch die Kostüme von Lisa Däßler. Schwarze Hosen und weiße Frackhemden, dunkle Alltagssachen mit weißen Gummistiefeln, Prinz Taminos Kniebundhose ist sauber aufgekrempelt und verwandelt, heruntergestreift, den Prinzen in einen normalen jungen Mann. Die Inszenierung von Andreas Baumann ist eine gelungene Hochschul-Arbeit, die mit den jungen Darstellern auf Entdeckungsreise zu den Figuren geht.
(J. D. Schubert, Sächsische Zeitung vom 2.6.09)
Weitere Vorstellungen am 10.06., 13.06. und 15.06. Informationen unter www.hfmdd.de
klemmdirigiert - 2009-06-04 19:13
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