zum Jahr 2009
bot sich bisher noch kein rechter Anknüpfungspunkt für gute Wünsche an. P. Hagmann von der Zürcher Zeitung aber schreibt heute über Bruckners Fünfte mit B. Haitink - und man möchte ausrufen: es gibt noch richtig gute Kritiken!
Wissenschaft und Kraft gehen in dieser Auslegung eine ungeahnte Verbindung ein – wobei an der Kraft nichts Grobes ist. Aus einem fast unhörbaren Pianissimo-Abstieg heraus entsteht der Kopfsatz. Dem Leisen stellt sich alsbald die herrliche Kraft des Tutti entgegen – die aber in jedem Augenblick gezügelt und kontrolliert bleibt, so dass etwa die Streicher durchaus zu hören und die einzelnen Akkordlagen gut wahrzunehmen sind. Auch die Nebenstimmen treten heraus, wenn auch nie skelettiert, sondern stets, so ist es bei Haitink, harmonisch eingebunden.
Über allem herrscht, ungeachtet der packenden emotionalen Ausstrahlung, eine Rationalität, die den Kunstcharakter dieser Musik unprätentiös herausstellt. Anders als bei Interpretationen älterer Provenienz werden die Tempi nicht um des Ausdrucks willen verändert, sie bleiben vielmehr streng (aber eben stets atmend) den Bauplänen der Sinfonie unterworfen.
Dass Rationalität und emotionale Ausstrahlung eine gute Synthese eingehen - das wäre wirklich ein Wunsch für 2009! Vielleicht nicht nur im musikalischen Sinne...
Wissenschaft und Kraft gehen in dieser Auslegung eine ungeahnte Verbindung ein – wobei an der Kraft nichts Grobes ist. Aus einem fast unhörbaren Pianissimo-Abstieg heraus entsteht der Kopfsatz. Dem Leisen stellt sich alsbald die herrliche Kraft des Tutti entgegen – die aber in jedem Augenblick gezügelt und kontrolliert bleibt, so dass etwa die Streicher durchaus zu hören und die einzelnen Akkordlagen gut wahrzunehmen sind. Auch die Nebenstimmen treten heraus, wenn auch nie skelettiert, sondern stets, so ist es bei Haitink, harmonisch eingebunden.
Über allem herrscht, ungeachtet der packenden emotionalen Ausstrahlung, eine Rationalität, die den Kunstcharakter dieser Musik unprätentiös herausstellt. Anders als bei Interpretationen älterer Provenienz werden die Tempi nicht um des Ausdrucks willen verändert, sie bleiben vielmehr streng (aber eben stets atmend) den Bauplänen der Sinfonie unterworfen.
Dass Rationalität und emotionale Ausstrahlung eine gute Synthese eingehen - das wäre wirklich ein Wunsch für 2009! Vielleicht nicht nur im musikalischen Sinne...
klemmdirigiert - 2009-01-09 00:30
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