"So wäre es an der Zeit, sich darauf zu einigen, das Eigene mit dem anderen zu verteidigen. Wer seinen orthodoxen Glauben erhalten will (ob Muslim, Jude oder Christ), muss mit dem Atheisten gemeinsam für eine säkulare Ordnung ringen - denn nur in diesem geschützten Rahmen lassen sich die religiösen Verschiedenheiten leben. Wer seine Ungläubigkeit erhalten will, muss mit dem Religiösen für die Glaubensfreiheit streiten, denn nur so lässt sich die Vielheit der Lebensformen aushalten. Wessen Glaube abweichende Überzeugungen nicht ertragen kann, der ist nicht gefestigt im Glauben. Wessen Atheismus traditionelle Gläubigkeit nicht ertragen kann, der ist nicht frei von Orthodoxie. Wessen Feminismus gläubige Frauen nicht akzeptieren kann, der ist nicht für die Selbstbestimmung der Frau. Wessen Toleranz nur die Toleranz Gleichgesinnter meint, der ist nicht tolerant. Wessen Glaubensfreiheit nur den eigenen Glauben meint, der gestattet keine Freiheit. Wessen Überzeugung keine Kritik aushält, der hat keine guten Gründe für die eigene Überzeugung. Wessen Selbstbild sich nur mit Beleidigung anderer stärkt, der traut sich nicht viel zu."
...sagt Carolin Emcke im Spiegel mit beeindruckender Klarheit.
Sie schließt sich anfangs den Verteidigern der Papstrede an und deutet dessen Intentionen als innerchristlich ausgerichtet. Genau dort habe ich einen anderen Eindruck. Ist die Vorlesung wirklich so 'filigran' gewesen? Mir schien, daß da durchaus auch Ideologie zelebriert wurde - im intellektuellen, von mir aus filigranen Gewand.
Sie schließt sich anfangs den Verteidigern der Papstrede an und deutet dessen Intentionen als innerchristlich ausgerichtet. Genau dort habe ich einen anderen Eindruck. Ist die Vorlesung wirklich so 'filigran' gewesen? Mir schien, daß da durchaus auch Ideologie zelebriert wurde - im intellektuellen, von mir aus filigranen Gewand.
klemmdirigiert - 2006-09-25 00:15
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