18
Dez
2010

Rückschau 2010

In einem Pressegespräch konnte ich 100 Tage im Amt als Hochschulrektor Revue passieren lassen:

Jahrbuch und CD mit Schenker und Schumann

Das Jahrbuch gehört zur guten Tradition der Hochschule. In dieser Publikation werden wichtige Stationen, Meinungsäußerungen, Daten und Fakten, Probleme und Erfolge benannt, aufgelistet und rekapituliert. Der Linie bleibt das Haus auch 2010 treu. Im Mittelpunkt steht dabei der 200. Geburtstag Robert Schumanns. Er prägte viele Konzerte der letzten 12 Monate, darunter die konzertante Aufführung seiner Genoveva in der Semperoper, Veranstaltungen der Lied-, Kammermusik- oder Klavierklassen bis hin zur Abteilung Jazz/Rock/Pop, die mit neuen Kompositionen auf die Gesänge der Frühe reagierten. Am 31. Oktober fand eine Matinee mit Schumanns 2. Sinfonie sowie einer Uraufführung von Friedrich Schenker statt. Der Live-Mitschnitt dieser Aufführung transportiert in besonderer Weise die Vitalität dessen, was als Motto des neuen Rektors gilt, nämlich

- Tiefe des Wissens,
- Kraft des Fühlens,
- Schönheit des Könnens und
- Lust des Vermittelns

ins Zentrum der Ausbildung und Bemühungen um höchste Qualität zu stellen.

Erfolg des Hochschulorchesters in der Kölner Philharmonie

Mit Dvořaks Cellokonzert (Solist: Jan Vogler, Dirigent: Ekkehard Klemm) und Schumanns 2. Sinfonie gastierte das Orchester in Köln und konnte einen großen Erfolg verbuchen. Der Veranstalter lud zu einem neuerlichen Gastspiel ein. „Schumanns romantisches Fieber begann mit jedem Takt zu steigen. … Alle Gruppen harmonierten unter Klemms einfühlsamer Leitung bestens, der Hauptteil des Kopfsatzes, Scherzo und Finale federten energiegeladen. … das Adagio … bildete die tiefinnere Gegenwelt zu kämpferischem Aufschwung, den Rückzug ins Schattenreich der Seele. Wie die Geigen Zug um Zug quasi aus der Tiefe des Unterbewussten sich allmählich ihren Weg hinauf ins Freie bahnten, das hatte feierlichen Ernst und ließ keinen Zweifel am Format dieses vielfach verkannten Meisterwerks.“ – vermeldete Volker Fries in der Kölner Presse.

Eröffnung des neuen Schulgebäudes des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik

Das lang ersehnte Schulgebäude auf der Kretschmerstraße konnte im September eröffnet werden. Damit verfügen die 150 Schülerinnen und Schüler, die musikalisch von den Lehrkäften der Hochschule betreut werden, über nunmehr komplett renovierte bzw. neu errichtete Unterrichtsgebäude sowohl für den schulischen wie den musischen Bereich. Modernste Unterrichtskabinette, ein Konzert- und Probensaal mit Tontechnik, Turnhalle und Mensa sowie Internatsplätze für 75 Jugendliche stehen zur Verfügung.

Investitur am 27.10.2010

Mit einer feierlichen Investitur wurde Ekkehard Klemm unter großer öffentlicher Beteiligung von Staatsministerin Freifrau Prof. Sabine v. Schorlemer ins Amt eingeführt. Gemeinsam mit Prof. Zenziper musizierten u.a. der neu berufene Violinprofessor Igor Malinowski und Isang Enders von der Sächsischen Staatskapelle ein Trio von Schostakowitsch. Studierende brachten Marc Andres (Kompositionsprofessor seit 2009) „durch“ zur Aufführung, Beiträge der Jazzabteilung und des Landesgymnasiums sorgten für eine farbige Darstellung aller Bereiche des Instituts. Unter dem Titel „Master Schumann“ nahm der neue Rektor Schumanns avancierten Ansatz der 2. Sinfonie zum Ausgangspunkt seiner Rede und verknüpfte diese mit seinen konzeptionellen Vorstellungen.
(https://klemmdirigiert.twoday.net/stories/8405717/)

Premiere ORPHEUS im Kleinen Haus

In einer Koproduktion Dresdner Kunsthochschulen kam wenig später Glucks Reformoper in einer Version für Tanz auf die Bühne des Kleinen Hauses des Dresdner Staatsschauspiels. Unter der Leitung von Franz Brochhagen und in der Regie von Thomas McManus sangen, spielten und tanzten Studierende der Musikhochschule sowie der Palucca-Schule. Bühnenbild und Kostüme der gefeierten Produktion steuerten die Studenten der Hocschule für Bildende Künste bei, während das Staatsschauspiel Werkstätten, Technik und den Raum zur Verfügung stellten. Die Synergien dieser Zusammenarbeit stehen ganz im Zeichen der Vernetzung und Kooperation bei Beibehaltung der jeweiligen Eigenständigkeit.

„Berührt von Musik“ – ein Festival für und mit Helmut Lachenmann

Am 03.12. verlieh die Hochschule Helmut Lachenmann die Ehrendoktorwürde, die Laudation hielt Staatsminister a.D. Gerhardt Baum. In diesem Zusammenhang kam der international gefeierte Komponist für mehrere Konzerte nach Dresden und erarbeitete dabei mit den Studierenden und Ensembles gemeinsam eigene Werke (u.a. Mouvement und Zwei Gefühle). Höhepunkte waren die Konzerte des Ensembles Courage und des Ensembles KlangNetz Dresden – letzteres ein Projektensemble zwischen Hochschule und Dresdner Philharmonie, das innerhalb des Netzwerkes Neue Musik vom Bund gefördert wird.

Kontrabassprofessor aus Wien, neue Jazzprofessoren

Mit Sebastian Merk (Schlagzeug) und Finn Wiesner (Saxophon) traten zwei bedeutende Jazzmusiker in den Dienst der Hochschule und komplettieren das Team um Till Brönner, Malte Burba (beide Trompete), Thomas Fellow (Gitarre), und Celine Rudolph (Gesang).
Von den Wiener Philharmonikern kam Jerzy Dybal als Professor für Kontrabass nach Dresden. Seine Tätigkeit als Stimmführer wird er weiterführen. Er zählt zu den international führenden Vertretern seines Fachs und wird Kollege der zuletzt berufenen jungen Dresdner Streicherprofessoren Igor Malinowski (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola) und Emil Rovner (Cello).
Prof. Steffen Leißner (zuletzt GMD am Landestheater Detmold) übernimmt für 5 Jahre die Dirigierprofessur des zum Rektor gewählten Ekkehard Klemm.

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